Digitalisierung, Cloud und Security – das sind derzeit die zentralen Themen auf der IT-Agenda deutscher Unternehmen. Immer mehr Unternehmen lagern ihre IT-Dienste aus – bevorzugt an Provider in der Nähe.
Im Rahmen der Digitalisierung kommen die Fachbereiche in Sachen IT nun immer häufiger zu Wort. Doch nicht nur die Fachbereiche werden lauter. Im Vergleich zu früher – dies geht aus der aktuellen IDG-Studie hervor – möchten auch die Chefs aus Marketing, Vertrieb, Einkauf und Risk-Management mitsprechen, wenn es um IT-Themen geht. Noch treffen strategische Entscheidungen diesbezüglich das Vorstands- bzw. Geschäftsführungsorgan, ihr Einfluss aber sinkt. Unabhängig von der Firmengröße entscheiden in Sachen IT-Themen immer häufiger die Chefs der Fachbereiche. Während jene Fachbereichsverantwortliche IT-Kompetenz aufbauen, soll die IT flexible und kostengünstige Infrastruktur zur Verfügung stellen. Diese Flexibilität sollte sich heute auch in entsprechenden Outsourcing-Vertragswerken widerspiegeln. Geschieht dies nicht, schließen Unternehmen statische langfristige Verträge ab. Weil sie insbesondere Kosten berücksichtigen, wird dies dazu führen, den gewünschten Fortschritt zu verhindern. Gerade in der Vertragsgestaltung entstehen jedoch häufig große Unsicherheiten. So antworteten 53 % von 97 befragten Unternehmen auf die Frage, ob es eine hohe Unsicherheit über Aspekte der Vertragsgestaltung mit Cloud-Providern sowie zur Datensicherheit bei aktuellen Sourcingprojekten gibt mit „ja“. Nur 7 % der Unternehmen beantworteten die Frage mit „nein“, 40 % mit „teilweise“.
Die IT-Landschaft mittelständischer Unternehmen gewinnt rasant an Komplexität. Bedingt durch das Wachstum der vergangenen Jahre stehen Unternehmen heute häufig vor der Herausforderung die heterogen gewachsene Systemlandschaft konsolidieren zu müssen. Das macht auch das Themenfeld Outsourcing immer komplexer – jedoch auch nahezu unerlässlich für die meisten Unternehmen. Dennoch: Eben jene Komplexität und die gewachsene strategische Bedeutung der IT-Prozesse für den Unternehmenserfolg führte zuletzt zu einer Zunahme von selektivem Sourcing. Dies ist auch damit begründet, dass die Auslagerung von gesamten IT-Prozessen häufig nicht zu einer Verbesserung der Qualität geführt hat. Dies wiederum führte dazu, dass Unternehmen sich häufig nicht in eine zu hohe Abhängigkeit begeben möchten.
Trotzdem sind auch heute noch Full-IT-Outsourcingdeals zu beobachten. 21 % der Manager gaben in der aktuellen Befragung von Luenedonk an, dass der Umfang der Sourcingdeals in ihrem Unternehmen nicht reduziert wurde. Häufig betrifft dies Unternehmen, die ihre IT-Kosten deutlich verringern müssen und/oder ihre alte IT-Struktur einer Modernisierung unterziehen müssen.
Die Unternehmen dabei zu unterstützen, die für sie maßgeschneiderte Lösung und die Balance zwischen Aufbau von eigenem Know-How und Auslagerung von IT-Prozessen zu einem Dienstleister zu finden, wird auch in den nächsten Jahren Aufgabe externer Beratungshäuser sein. Außerdem gilt es eine Lösung für das herausragende Problem zu bieten, mit dem sich eine Vielzahl von Unternehmen heute konfrontiert sieht: Die Bewältigung des Tagesgeschäftes und der Transformation ist für die meisten Unternehmen weder organisatorisch noch finanziell oder gar personell abbildbar. Hier bedarf es maßgeschneiderter Lösungsansätze, die ebenfalls mit Unterstützung externer Expertise erarbeitet werden sollten.
Autor

Fabian Schulz, MBA
Geschäftsführender Partner Schulz & Schulz
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